10. Sustainable Finance/ESG: Bericht zu klimabedingten Risiken und Finanzstabilität veröffentlicht

Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben einen Bericht über klimabedingte Risiken und Finanzstabilität veröffentlicht. Der Bericht skizziert die Fortschritte, die bei der Schließung analytischer Lücken gemacht wurden, und bietet damit eine bessere Grundlage zur Quantifizierung der klimabedingten Risiken. Der Bericht bietet eine granulare Risikokartierung mit einer breiteren Abdeckung sowohl von prospektiven physikalischen und transformatorischen Risikotreibern als auch von Langfristszenarien, die sich für die Analyse der mit den Temperaturpfaden verbundenen Trade-offs des Finanzsystems eignen. Insgesamt kommt das Dokument zu dem Ergebnis, dass die Risiken für die Finanzstabilität durch den Klimawandel im Durchschnitt auf bestimmte Sektoren, Regionen und Unternehmen konzentriert sind und über die nächsten Jahrzehnte variieren, was zu starken pfadabhängigen Risiken führt. In Bezug auf die Messung des Klimarisikos legt die Expositionskartierung der physikalischen Risikotreiber nahe, dass Überschwemmungen durch Flüsse das am weitesten verbreitete Risiko für EU-Finanzinstitute sind, obwohl ein Zusammenwirken anderer Naturgefahren diese Anfälligkeit in einigen Regionen verstärken könnte. Was das Risiko des Klimawandels betrifft, so bestätigt eine erweiterte Kartierung auf Unternehmen und Banken frühere Erkenntnisse über begrenzte, wenn auch konzentrierte, Risiken. Der Bericht stellt fest, dass trotz beachtlicher Fortschritte bei der Messung und Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Finanzstabilität noch viel zu tun bleibt. Insbesondere im Hinblick auf die Datenlage bleibt die Hinlänglichkeit der gemeldeten Informationen ein zentrales Problem, sowohl was die Verfügbarkeit als auch die Qualität der Daten betrifft. Im Moment ist der Rückgriff auf private Datenanbieter unerlässlich, um bestehende Lücken zu schließen. In Zukunft wird es jedoch unerlässlich sein, über konsistente klimabezogene Daten zu verfügen, um effiziente Marktmechanismen zu entwickeln.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments veranstaltete am 1. Juli 2021 eine öffentliche Anhörung. Die Debatte konzentrierte sich auf eine Vielzahl von Themen, darunter die Finanzstabilität, das wachsende Risiko zunehmender Insolvenzen, Geldmarktfonds (MFFs), der Zustand des Bankensektors und sein Engagement bei Staatsschulden sowie das Thema Klimawandel. Zum Klimawandel wurde schließlich erklärt, dass der ESRB aktiv daran arbeitet, die Risiken für den Finanzsektor so weit wie möglich zu identifizieren und zu kennzeichnen. Betont wurde auch die wichtige Rolle, die der Versicherungssektor bei der Reduzierung von Klimarisiken spielen muss.

Den Bericht finden Sie unter nachfolgendem Link:

Report

 

 

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