11. OGAW/AIF: ESMA-Bericht über die CSA zu Kosten und Gebühren für Investmentfonds

28. Juni 2022

ESMA hat am 31. Mai 2022 einen Bericht über die Gemeinsame Aufsichtsmaßnahme (Common Supervisory Action – CSA) zu Kosten und Gebühren für Investmentfonds, die im Jahr 2021 mit den zuständigen nationalen Behörden (NCAs) durchgeführt wurde, veröffentlicht. In dem Bericht hebt die ESMA hervor, wie wichtig die Aufsicht ist, um sicherzustellen, dass den Anlegern keine unangemessenen Kosten in Rechnung gestellt werden, da diese einen großen Einfluss auf die Rendite der Anleger haben.

Der CSA-Bericht stellt die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung vor, nämlich:

  • Die Anwendung des ESMA-Aufsichtsbriefings zur Überwachung der Kosten bei OGAW und AIF ist verbesserungswürdig, insbesondere bei kleineren Verwaltungsgesellschaften;
  • Es stellen sich einige Fragen hinsichtlich der Einhaltung der Delegationsregeln, wenn die Portfoliomanager, d.h. die Beauftragten, einen erheblichen Einfluss ausüben oder sogar über die Höhe der Kosten entscheiden;
  • Es gibt unterschiedliche Marktpraktiken in Bezug darauf, was die Branche als "angemessene" oder "unangemessene" Kosten bezeichnet;
  • Einige NCAs entdeckten Interessenkonflikte bei OGAW-Managern, insbesondere bei Transaktionen mit verbundenen Parteien;
  • In einigen Fällen mangelt es an Strategien und Verfahren für ein effizientes Portfoliomanagement (EPM) und an klaren Angaben, wie sie in den ESMA-Leitlinien zu ETFs und anderen OGAW-Themen gefordert werden; und
  • Die weit verbreitete Verwendung von Vereinbarungen über feste Gebührensplits für die Wertpapierleihe hält an, mit ungünstigen Ergebnissen für Kleinanleger.

In Bezug auf die Entschädigung der Anleger betont die ESMA, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass die Anleger in allen Fällen, in denen ihnen unangemessene Kosten oder Gebühren in Rechnung gestellt wurden, sowie in Fällen, in denen es zu Berechnungsfehlern kam, die zu einem finanziellen Nachteil für die Anleger führten, angemessen entschädigt werden.

Die ESMA fordert die NCAs auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um auch Durchsetzungsmaßnahmen in den Fällen in Betracht zu ziehen, in denen ein signifikanter Regulierungsverstoß festgestellt wurde, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Bereich der Kosten und Gebühren aufgrund der hohen Relevanz für den Anlegerschutz eine Priorität darstellt.

Die ESMA und die NCAs werden weiter an diesem Thema arbeiten.

Sie finden den Bericht unter nachfolgendem Link:

Final Report

zum Inhaltsverzeichnis

zum Seitenanfang